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Marlin

by Marlin

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1.
Augen zu, Augen auf – wir bleiben kleben. Eingeschneit mit Staub und auf Regelbrettern leben: Tristram Shandy, Mrs. Dalloway, Ahab und ich, Mr. Anderson, Ophelia – du bist es nicht. Huckleberry Finn und Tom Sawyer, Uriah Heep und der Doppelgänger, Scarlett O´Hara. Egal was auch geschieht, sie bleiben am Leben: Ich geh mit Josef K und Fräulein Smilla. Oh nein. Raskolinikow und Larsen, Meise, Godot, Crusoe und Muff Potter und auch Meursault, Danton und Strapinski oder Goldstein und Faber, Der Sand- und auch Herr Lehmann, Gregor Samsa. Augen rund, Augen eckig, Augen groß. Ich bin nicht alleine, du liegst mir im Schoß. Und was bringt es schon an diesen Seiten zu kleben, Wenn ich einmal nur vergesse mit dir zu leben. Oh nein. Und ich bin nicht. Und wir sind nicht. Und ich bin nicht. Und wir sind nicht Du.
2.
Matroschka 05:28
Hinter spiegelnden Fassaden rühren die Zeiger in der Ewigkeit, die vergeht. Und so geschützt hinter dem Glas liegt die Bedeutung kleiner Dinge, die verweht. Und von der Kanzel stößt herab, was ich alleine nicht mehr sagen kann und will. Und das ist alles, was ich bin. Und das ist alles, was ich blieb. Und das ist alles, was es anzunehmen gilt. Und das ist alles, was ich bin. Und das ist alles, was noch bleibt. Es wird nicht kleiner, sondern größer mit der Zeit. Und ein Leben, das in weiten, endlos schönen, großen Kreisen um diese Mitte drängt. In einem schweren, dunklen Kleid auf diesen achtlos wirren Bahnen, Deren Schluss man doch als Umkehrpunkt verkennt. Und von der Kanzel stößt herab, was ich alleine nicht mehr sagen kann und will. Und das ist alles, was ich bin. Und das ist alles, was ich blieb. Und das ist alles, was es anzunehmen gilt. Und das ist alles, was ich bin. Und das ist alles, was noch bleibt. Es wird nicht kleiner, sondern größer mit der Zeit. Und hinter spiegelnden Fassaden wirbeln die Zeiger Der Unendlichkeit weiter und weiter und immer weiter. Kaum zu glauben, dass sich diese Gestirne für uns interessieren sollen, Sagst du, als wir unter diesem ewig stillen und dunklen Himmel liegen. Und dass man erzählte, wirklich erzählte, das scheint auch irgendwie Vor meiner Zeit gewesen zu sein, sagst du, und blickst hinaus in die Weite, Die da draußen in der Dunkelheit lauern muss. Und wie bei einer dieser kleinen Puppen löst sich plötzlich Schicht um Schicht Und es bleibt ein warmer Kern zurück, der wie das letzte Ticken Eines Zeigers in der Stille überwintern will. Und das ist alles, was ich bin. Und das ist alles, was ich blieb. Und das ist alles, was es anzunehmen gilt. Und das ist alles, was ich bin. Und das ist alles, was noch bleibt. Es wird nicht kleiner, sondern größer mit der Zeit.
3.
Unter Null 05:50
Und alles steht auf Anfang, dein Blick verrät das Ziel. Und zwischen uns liegt noch so viel. Der nächste Schritt entscheidet und am Ende läuft die Zeit. Und ich frag mich nur wie weit, wie weit, wie weit, wie weit. Und alles steht auf Kopf, ich trag den Morgen unterm Arm. Während wir in diesem Abend fahren, ist nichts mehr, wie es war. Der kleinste Schritt entscheidet, wirkte alles doch so leicht. Und ich frag mich nur ob das, ob das, ob das noch reicht. Und meilenweit, meilenweit, meilenweit. Und am Ende läuft die Zeit. Meilenweit, meilenweit, meilenweit. Und am Ende läuft die Zeit. Und ich wart auf einen Mensch, den ich nicht kenn, Einen Ort, an dem ich nie gewesen bin, Darauf, dass sich doch noch was bewegt Auf all den Wellen und den Wogen Dieses Meeres aus der weggeworfenen Zeit. Und ich warte noch darauf, dass dieses Licht Von hinten meinen Schatten wirft, Ich mich zu ihm umdrehen und noch sagen kann: Die Zeit, das blöde Teil, die drehen wir ab Und dann am Ende bleiben wir beide einfach hier. Und wenn ich Morgen sage, mein ich dich, Und wenn ich Abend schreibe, schweig ich mich. Und es ist dann doch noch alles so gekommen, Wie die Zeit es uns vorausgesagt hat an diesem allerletzten Tag, An diesem allerletzten Tag, an diesem allerletzten Tag. Und alles steht auf Ende, dein Blick verrät das Ziel. Und zwischen uns liegt noch so viel. Der letzte Schritt entscheidet und am Ende läuft die Zeit. Und ich frag mich nur wie weit, wie weit, wie weit, wie weit. Und meilenweit, meilenweit läuft unsere Zeit. Und wenn ich Morgen sage, mein ich dich, Und wenn ich Abend schreibe, schweig ich mich. Und es ist dann doch noch alles so gekommen, Wie die Zeit es uns vorausgesagt hat An diesem allerletzten Tag. Und Schluss.
4.
Magnolien 04:38
Leg ein Feuer auf seinem Hof und Seiten wehen durch die Nacht. Ein Brief an dich – vom Festland zieht herüber: Wirf dich in den Wind, damit ich dich nicht mehr sehen kann. Auf meinem Shirt steht nur ein Wort, was du erwartet hast. Und wir kämpfen unablässig wie die Boote in diesem Strom Und wir treiben unablässig in die, in die Vergangenheit, Die man nicht wiederholen, die man nicht wiederholen, Die man nicht wiederholen kann. Und der Moment, auf den du wartest, wird ganz allein von dir bestimmt. Ich trag dir auf, nicht zu vergessen, was du angesprochen hast, Im Sommer vor dem Krieg: Es ist so leicht sich zu vergessen, wenn man sich verloren hat, Wenn man sich verloren hat.
5.
Szenario 04:35
Der Wind, der peitscht den Regen nur kalt in dein Gesicht und füllt danach die Tassen, Bevor er alles schnell verwischt. Ich tausche Zeit für Geld und hoffe, der Regen hält, was er verspricht. Er führt uns leise zu dem Klopfen, das dein Herz schon bald zerbricht. Gib uns wieder was zum Streiten, gib uns dich und diese Fahrt. In den Norden willst du gehen, hast du doch mal gesagt. Die Nacht vertreibt die Schatten, die Schatten auf den Bergen, Hast du doch mal gesagt. Ich tausche Zeit für Angst zurück Und hoffe, dass dein ganzes Glück Nicht von dem einen Mal zerstört ist, Da du hier nun mal gefangen bist. Gib uns wieder was zum Streiten, gib uns dich und diese Fahrt. In den Norden willst du gehen, hast du doch mal gesagt. Die Nacht vertreibt die Schatten, die Schatten auf den Bergen. Das warst du, das sind wir – nicht mehr, nicht mehr. Das warst du, das sind wir – nicht mehr, nicht mehr, nicht mehr.
6.
Spiegelbild 04:23
Die Höhle, in der ich wohn, betritt schon lange keiner mehr. Das alte Haus, in dem du schliefst, ist schon lange abgebrannt. Dein Name wird vergessen, und danach dein Planet. Viel zu lang gelebt – geliebt nicht –, bis man sich dann nicht mehr sieht. Und du, sieh zu, dass du die Welt verstehst, denn ich verstehe sie nicht. Warum der Winter durch die Wände gräbt, wieso denn eigentlich? Und ein Leben zu zweit, durch die Mauern vereint, Durch den Schlüssel entzweit, und wem tut das jetzt leid? Und zwischen uns ist längst nicht mal mehr ein Hauch zu spüren, Denn wir, wir sind geflohen, auf Händen zentimeterweit. Schalt zwei Kanäle weiter und ich setz mich wieder hin, Denn an meinen schlechten Tagen sind deine dunklen Augen Nur ein Spiegelbild von mir. Und du, sieh zu, dass du die Welt verstehst, denn ich verstehe sie nicht. Warum der Winter durch die Wände gräbt, wieso denn eigentlich? Und ein Leben zu zweit, durch die Mauern vereint, Durch den Schlüssel entzweit, und wem tut das jetzt leid? Und auf dem Nachhauseweg hast du mich gefragt, ob wir nicht doch noch bleiben können, Ob wir nicht doch noch bleiben können auf ein zwei Drinks, auf zwei drei Zigaretten vielleicht. Und dann ist es hell geworden. Und das alles wegen dieses kleinen bisschen Aufhebens. Und jeder ist in seinen Teil der Stadt gegangen und hat die Wohnungstüre hinter sich zugeschlossen.
7.
Soljanka 04:41
Erinnerst du meinen Namen und alles, was ich dir je gesagt habe? Der Weg bergauf und wir drehen Zeit zurück, zurück, zurück, zurück. Und Hand an Hand schreien wir dann Worte, die man schreit, Wenn man sich gänzlich unbeobachtet fühlt. Deine Füße werden müde, doch nichts so weit, dass ich dich dorthin nicht trage. Das Gipfelkreuz malt ein Bild in die Nacht – ist es noch weit dorthin? Ein Gesicht in der Stille und ein blendendes Weiß – was man so sagt, Wenn man sich gänzlich unbeobachtet fühlt. Und ich erinnere keine Sprachen und nichts von dem, was wir je gesagt haben. Doch diese endlos weite Aussicht halt ich fest in meiner Hand. Und ich frag dich nach den Worten, nach den Namen, die versagten, Denn im Osten steigt ein Leuchten und du noch blass an meiner Hand. Nichts.
8.
Nangijala 04:41
Nenn ich dich Aufgang oder Untergang im Beisein meiner Stille? Von meinem Schauen still beschienen steigst du auf und ich geh ein. Und Schritt flackert an Schritt, wir schauen der Zeit nicht auf den Grund. Ein Horizont, bei dem ich sitze, schweigt mich klein, schlafein und schlafaus. Und alles brennt. Und alles weiß – kein Vergleich mit dem Mist, von dem du sprichst. Und es ist blind, so zu tun, als ob man sich nicht mehr kennt, wenn man sich trifft. Ich seh dich zaubern – oder springen wir nur die eine Stufe tiefer? Mit den Händen an den Himmel und den Tränen auf den Fingern, Um uns kreisen, nach uns greifen, wie der sachte Fall des Nebels auf den Hängen, Die uns schlichtweg nur umkreisen, um zu sehen, wie wir fallen, Um zu sehen, wie wir fallen. Doch wir fallen nicht, wir springen, Doch wir fallen nicht, wir springen, doch wir fallen nicht, wir springen. Und weißt du was ich zu dem sag, der uns dann noch hier hält? Das ist ganz allein unsere Zeit, die wir stehlen. Und die vertrautesten Dinge sind oft die, die verschwunden sind. Und die Schatten von gegenüber, wie kommen die hier rein?
9.
Dunkelheit und Regen machen einsam heute Nacht. Erinnernd und in den Gedanken, du berührst mich sacht. Und nicht das Bild, das mich so traurig macht, die Stimme zahlt es heim. Wie weit wir noch gekommen wären, kannst du nicht bei mir sein? Und nach der Stille, wenn wir untergehen, Und die Worte schwinden, wie der Rauch verwehen. Du hast mich ausgespien, wie die Nacht das Bild von dir. Und an alten Orten halt ich mich bei dir. Es siegt immer die Schönheit über jede Angst Und die Gewissheit des Abends, dass du wankst. Es ist der Durst, den du mit mir ertränkst, der Morgen zahlt es heim. Wie weit wir noch gekommen wären, kannst du nicht bei mir sein? Und nach der Stille, wenn wir untergehen, Wenn die Worte schwinden, wie der Rauch verwehen. Du hast mich ausgespien, wie die Nacht das Bild von dir. Und an alten Orten halt ich mich bei dir. Und nach der Stille, wenn wir untergehen, Wenn die Worte schwinden, wie der Rauch verwehen. Ich hab dich ausgespien, wie die Nacht das Bild von mir. Und an dunklen Orten hältst du dich bei mir.
10.
Zu leicht 06:21
Augen legen Schatten über diese Inseln, die da unter uns vorbeiziehen Wie die letzten Reste von Sandburgen aus alten Sommern. Eine goldene Sonne brennt uns in den Nacken und auf immer dunkleren Ebenen Verirren sich Häuser in der Weite der Landschaft. Und plötzlich tauchen da diese zwei Typen auf: Sie fragen nach dir, Was du jetzt machst und wo sie dich finden können. Das Weltsehen also: Ein Schritt ins Schicksal der Anderen und schon soll man wissen, Was gut für einen ist. Wir haben ihnen natürlich nichts gesagt. Nichts von dem, was du uns erzählt hast und nichts von dem, was du gerade machst. Nichts von dem, was die Zeit nicht zu heilen vermag und wirklich alles, Was jetzt nicht mehr von Bedeutung ist. Und wir zertanzen die Angst. Und plötzlich sind wir allen Respekt los. Wir wollen da nie wieder hin, nie wieder hin. Dieser Ort ist so trostlos. Ja du warst auch da unten, ich weiß, du warst da. Es ging zu leicht voran, das war uns klar. Ja du warst auch da unten – hoffte dich zu sehen. Wollte, dass Zeit in Unvergänglichkeit vergeht. Hey hey, my my. Rock n roll can never die. Theres more to the picture Than meets the eye. Hey hey, my my.
11.
Die Möglichkeit trägt wieder mal ihr schönstes Kleid. Und auch, wenn sie dieser Stadt ihre Lichter längst gestohlen hat, Treibt sie die Drachen über Hügeln sachte vor sich hin. Du denkst dir: Ist doch nicht so schlimm. Das hier ist doch nicht so schlimm. Dieses Bild hier gehört dir, doch du findest dich darauf nicht mehr. Du und deine High-Five-Zukunft in der Hand, Von der du träumst, dass du darin alles kannst. Die Vergangenheit trägt wieder mal ihr schönstes Kleid. Doch angstverschmiert, was sie noch spricht, denn der Wahnsinn wartet nicht. Die Gezeiten haben sich umgekehrt und du kommst nicht zurück. Fast unbemerkt vorbeigezogen ist es ein ganzes Stück. Die Geschichte gehört dir, doch du findest dich darin nicht mehr. Du und deine High-Five-Zukunft in der Hand, Von der du träumst, dass du darin alles kannst. Denn nicht alles, was du siehst und fühlst und hörst war gelogen, Doch die Wahrheit ist: Wir werden uns nicht wiedersehen. Du und deine Dunkelheit, ihr drängt vorbei. Und vor den Augen schwimmt durcheinander, was wir alle nicht sehen. Du und deine High-Five-Zukunft in der Hand, Von der du sprichst, wenn du das hier alles meinst. Wirst du mir fehlen? Ich glaube nicht.

about

Marlin s/t.
Aufgenommen und produziert von Christian Heinz im mute audio(labs), Tonstudio in Würzburg, 2017.

credits

released November 9, 2018

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Marlin Würzburg, Germany

2012 als Duo gegründet, im November 2018 ein Album veröffentlicht, 2021 hoffend, zum zehnten Geburtstag wieder live spielen zu können.

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